Im internen Bereich, gibt es sie jetzt schon etwas länger, und da eine Abstimmung ergeben hat, das wir sie auch dem Rest der Forennutzer zugänglich machen sollten, hier nun der Beginn unserer Gründungssaga.
Von einem alten Chronisten, dessen Name in den Geschichtsbüchern nicht überliefert wurde verfasst, hier nun auch für euch, die Gründung unseres kommenden Clans in Worten verfasst. Der Dichterfreiheit wurde sich dabei durchaus bedient.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel I
Der Anfang~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Am 8. Dezember im Jahre des Herren 2013, in einer kalten, klaren Winternacht, reifte im Kopfes eines einsamen Rittersmannes ein Gedanke heran, der die Macht besitzt, ganz Calradia und seine Königreiche zu verändern. In der Wüste der Sarraniden mit einigen Aufgaben betraut, ritt er am nächsten Morgen in die nächstgelegene Stadt Barriye, in der umgehend einige Brieftauben in das Reich entsendet wurden, um einige alte Kampfgefährten zu verständigen. Ohne ein Wort über sein Anliegen zu verlieren, lud er sie zur 18. Abendstunde des 13. Dezembers in die Taverne von Uxkhal in die Mitte des Kaiserreichs. Nach fünf Tagen strammen Ritts durch Wüsten und über Wiesen erreichte der Recke endlich mit einiger Verspätung die Taverne, in der jedoch noch Licht brannte und auch noch einige, wohl oder übel lallende, Stimmen zu vernehmen waren. Nachdem er sein treues Ross Gero sicher im Stall versorgt wusste und Betsy, das ihm wohlbekannte Kampfross‘ eines seiner treusten Gefährten, mit etwas extra frischem Hafer gefüttert hatte, betrat er die Taverne. Dass seine alten Freunde wohl schon länger in der hintersten Ecke der Kaschemme warten mussten, hatte er bereits an den beinahe leeren Futtertrögen der Pferde gemerkt. Doch da saßen sie, bei Wein, Met und Weinschorle, seine treuen Weggefährten, mit denen er schon so zahlreiche Schlachten geschlagen hatte. Grinsend stand einer der älteren Recken auf, und ging auf den Neuankömmling zu. "Da bist du ja endlich Andrej! Etwas spät, aber noch rechtzeitig! Scar ist schon beinahe betrunken von der ganzen Weinschorle!!", rief ihm Jarl, der alte Meister des Bogens und mittlerweile ansehnlicher Kavallerist, zu. Von den drei am Tisch zurückgebliebenen jungen Kämpfern verfielen zwei in ein herzhaftes Lachen, in das auch Jarl und Andrej miteinfielen. Einzig der junge Scar wollte ob der Worte Jarls protestieren, wenn gleich er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Wenn gleich er so manches Mal ein paar Witzeleien ertragen muss, weiß er doch um die Wertschätzung seiner Freunde als tapferer Gefährte, Meister des Schwertes und gerissener Stratege. Außerdem saßen in dieser Nacht Latinkon, ein großherziger Anführer und Reitmeister aus den nordöstlichen, schneebedeckten Bergketten Calradias sowie Siggi, der Jüngste und zu gleich Neuste der fünf Gefährten, an dem alten, abgenutzten Eichentisch. Nachdem der Neuankömmling entsprechend begrüßt wurde und sich alle wieder gesetzt hatten, wurde eine große Runde Met sowie einige Platten wohlriechender Speisen geordert, denn es sollte eine lange Nacht und ein noch längerer Morgen werden.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel II
Das Treffen der Fünf~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Nachdem die Magd die Speisen und den Met serviert hatte, wurde sogleich ordentlich zugeschlagen. Es gab eine saftige Schweinskeule, sowie eine gute Auswahl an Gemüse von den nahegelegenen Bauernhöfen. Als sie das Mahl beendet hatten, nahmen die fünf Recken ihre Krüge in die Hand und zogen sich in eines der hinteren Zimmer zurück, gespannt hinsichtlich des Vorschlags, den Andrej ihnen vorzubringen hatte. Nachdem sich Latinkon, Jarl, Siggi und Scar gesetzt hatten, blieb Andrej hinter seinem Stuhl stehen und atmete noch einmal tief durch um sich etwas Zeit zu verschaffen sich die folgenden Worte zu Recht zu legen. „Nun denn, ich will euch nicht länger im Dunklen schwelgen lassen, der Grund warum ich euch hier zusammengerufen habe ist Folgender“, sagte er mit ruhiger Stimme und fuhr fort: „es ist Zeit das wir uns wieder zusammenfinden und gemeinsam gegen die Räuber und Barbaren unseres Landes ziehen. Doch nicht nur diese sollten wir uns zum Ziel setzen, auch unsere Nachbarländer drohen in der Räuberei und der Barbarei zu versinken. Doch zuerst ist es an der Zeit, das Erbe des Deutschritterordens anzutreten um unser Land wieder zum Erblühen zu bringen. Zu lange schon ist es führungslos und droht in Vergessenheit zu geraten. Wir müssen eine neue Bruderschaft gründen, in der ein jeder, egal ob Mann ob Frau jedweden Standes willkommen ist. In der wir in Freundschaft verbunden einen Jeden begrüßen der Willens ist für den Gefährten an seiner Seite sein Leben zu lassen, wenn es das Kampfgeschehen erfordert. Die Meinung eines jeden sollte das gleiche Gewicht haben und für Selbstsüchtigkeit und Niederträchtigkeit bieten wir keinen Platz. Ein Bund für das Leben, ein Bund für die Freiheit. In diesem Sinne frage ich euch, meine lieben Freunde, begleitet ihr mich ein weiteres Mal auf diesem steinigen Pfad?“ Andrej zog sein Schwert, legte es auf den runden Eichentisch, die Spitze zur Mitte zeigend, schaute in die Runde und blickte in die Gesichter seiner Freunde. Nahezu zeitgleich, nur wenige Augenblicke nach dem Andrej geendet hatte, standen Latinkon und Jarl von ihren Stühlen auf, zogen ihre Schwerter und taten es Andrej gleich, im Chor antworteten sie: „Ich reite an deiner Seite, komme was wolle!
Nun war es an Siggi und Scar eine Entscheidung zu treffen. Siggis anfängliche Bedenken, das es an weiteren Gefährten mangeln könnte, wurden beiseitegeschoben und so tat auch er es den anderen beiden gleich. Einzig Scar blieb auf seinem Stuhl sitzen und schien stark mit sich zu Hadern. Dann fing er an zu sprechen: „Ihr wisst wie sehr es mich danach dürstet ein weiteres Mal mit euch zu reiten und unsere Gegner zu besiegen, doch nach unserem letzten gemeinsamen Ritt heuerte ich bei einer Söldnertruppe an, die sich aus Rittern aller Länder zusammensetzt. Auch dort habe ich mittlerweile einige treue Freunde gefunden. Ich kann einfach keine schnelle Entscheidung darüber fällen.“ Wenn auch etwas enttäuscht, konnten die anderen vier Scars Beweggründe durchaus verstehen. So schoben sie ihre Schwerter vorerst wieder in ihre ledernen Scheiden. Nun nahm auch Andrej seinen Platz ein und eine rege Diskussion begann. Man begann darüber zu debattieren welchen Namen diese neue Bruderschaft tragen sollte, welchem Kodex sie folgen sollten und so vieles mehr. Nach zahlenreichen Stunden bei Met und Wein wurde man langsam von der Schläfrigkeit übermannt und beschloss die Debatte am nächsten Tage fortzusetzen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel III
Der Gedanke soll Form bekommen~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Wenige Minuten später war ein lautes Terzett unterschiedlicher Schlafgeräusche aus dem Schlafsaal der Taverne zu vernehmen. Latinkon und Jarl schnarchten lautstark vor sich hin, während Scar aufgrund des übermäßigen Genusses der Weinschorle stetig irgendwelche Wortfetzen vor sich her murmelte. Andrej jedoch saß an die Wand gelehnt im Lichte einer einzelnen Kerze über einem ziemlich neuaussehendem Buch, das in edles braunes Leder gebunden war. Mit einer neuen Feder und einem vollen Tintenfass, das er noch kurz vor seiner Ankunft in Uxkhal auf dem Marktplatz von Nomar erstanden hatte, begann er die ersten Zeilen niederzuschreiben. Während der Buchtitel vorerst nur aus den zwei Worten „Die Gründungssaga“ bestand, vernahm das fleißige Schreiberlein ein erregt klingendes Schnauben von der Bettstaat gegenüber. Als er in die Richtung des Geräusches blicke, sah er wie sich Siggi langsam mit rotem Kopf aufrichtete. Leise aber in scharfen Tonfall raunte er in Richtung Andrej: „Was auch immer du tust…mach die verdammte Kerze endlich aus! Als wäre es nicht schon genug das Latinkon und Jarl lauter schnarchen als die Khergiten ihre Kampfschreie brüllen können, musst du auch noch zu dieser unchristlichen Zeit anfangen zu schreiben?? Wer soll denn da schlafen können?“, entnervt sank Siggi zurück auf sein Kopfkissen. Wenige Sekunden später beruhigte sich seine Atmung wieder und er war wieder eingeschlafen. Da es nun jedoch auch Andrej zunehmend schwerer fiel die Augen offen zu halten, schloss er sein Buch, löschte die Kerze und ging zu Bett.
Doch den fünf Kumpanen blieb nicht allzu viel Schlaf vergönnt, denn der Hahn des Nachbarn krähte zur frühen Morgenstunde. Nach einer kurzen Morgendusche auf dem Hinterhof des Etablissements und einer frischen Rasur saßen Scar, Siggi, Latinkon, Jarl und Andrej bei Eiern, Speck und grünen Bohnen wieder an dem runden Eichentisch der vergangenen Nacht. Trotz seiner Unentschlossenheit war es Scar wichtig bei den kommenden Planungen dabei zu sein und seine alten Freunde ließen ihn nur zu gerne daran teilhaben, zumal sie insgeheim hofften das er sich früher oder später für sie entscheiden würde.
Man wurde sich recht schnell darüber einig, dass es weiterer Gefährten bedurfte um eine schlagkräftige Truppe aufzustellen. Auch begannen sie über einen Namen der neuen Truppe sowie ein kurzes, doch aussagekräftiges Regelwerk zu diskutieren. Allerdings besannen sie sich auf ihre Prinzipien der Brüderlichkeit und Gleichheit und beschlossen deshalb mit all diesem zu warten, bis sich ihnen weitere alte und neue Freunde anschlossen. So setzten sie sich lediglich eine Frist von etwa drei Monaten, bis Mitte des dritten Monats im Jahre des Herren 2014 wollten sie die Gründung vollzogen haben und gemeinsam in den Kampf reiten. So verbleibend trennten sich die fünf Freunde am frühen Nachmittag um sich auf die Suche nach weiteren alten und neuen Gefährten zu machen. Lediglich Andrej blieb in Uxkhal zurück um am nächsten Morgen in aller Frische den Rückweg in die Wüste der Sarraniden anzutreten, schließlich würde er dort noch einige Zeit gebraucht werden. Zuvor schrieb er jedoch weitere Zeilen in sein neues Buch, machte ein paar Besorgungen für die anstehende Reise und schickte eine weitere Brieftaube auf eine weite Reise Richtung Westen über das Meer, das sie zunächst in einem Käfig auf einem der Handelsschiffe des Königreichs der Rhodoks antreten würde. Er hoffte inständig darauf, dass sie seinen jungen Bruder der Lanze in dem weit entfernten Land erreichen konnte. Schließlich sollte auch der junge Varsung ein Teil der neu entstehenden Truppe werden. So begann Andrej schließlich am nächsten Morgen nach dem Frühessen seinen Ritt Richtung Wüste in der Hoffnung bald einige erfreuliche Botschaften in Barriye zu erhalten.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel IV
Latinkons Befreiung der Blume~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Nachdem Latinkon seinen ganzen Stolz, einen würzigen Käse aus der Milch seiner eigenen Bergziegen, an seine Freunde verteilt hatte, begann er zu überlegen welchem Pfad er denn nun folgen sollte. Da er wusste das Jarl bereits nach Richtung Reveran aufgebrochen war und Andrej sowieso zurück in die Wüste musste, beschloss er sich Richtung Rivacheg zu wenden, womit er sich so ziemlich den nordöstlichsten Winkel des Kaiserreichs ausgesucht hatte. Doch sollte er bereits auf dem Weg dorthin fündig werden. Nachdem er die ersten Tage in den Dörfern Ibiran und Tahlberl gerastet hatte und dort jeweils etwas von seinem geliebten Käse zu hervorragenden Preisen verkaufen konnte, war er nun auf dem Weg in das nächstgelegene Dorf, Mechin. Als er in weiter Ferne die Zinnen der Burg Knudarr erkennen konnte, näherte er sich einem der rar gesäten Trainingsplätze des Landes, die es doch bitter nötig gehabt hätte. Es tummelte sich ein Haufen Gestalten, schätzungsweise eineinhalb bis zweidutzend, auf eben diesem. Als Latinkon des „Anführers“ gewahr wurde, blieb ihm vor Lachen beinahe ein Brocken Käse im Mund stecken. Wie bei seinen Kumpanen sahen seine Kleider abgewetzt und die Waffe die er trug stumpf und schartig aus. In einer sonderlich hohen Stimme schrie er ununterbrochen Befehle und musste mit ansehen wie Schildwälle und andere Manöver eher schlecht als recht durchgeführt wurden. Etwas abseits davon, auf einem großen Felsen sah Latinkon eine Schildmaid, deren Äußeres so gar nicht zu der Gruppe von Männern passen wollte. Sie trug ordentliche Kleidung und ihr Schwert sah scharf und gut gepflegt aus. Als Latinkon auf sie zu ritt, interessiert hinsichtlich der Gründe eine solche Kriegerin in derartiger Gesellschaft vorzufinden, schaute sie dem Treiben auf dem Trainingsplatz nur gelangweilt zu. „Hey du, “ rief er ihr zu, nur wenige Meter von ihr entfernt, „was macht eine Schildmaid wie du, mit solchen Halunken?“ Erstaunt über den Neuankömmling drehte sich die Frau zu ihm um: „Nun was soll ich tun, ich wollte den Krieg sehen, ich wollte kämpfen, drum hab ich mich rekrutieren lassen von diesem Possenreißer dort drüben. Mittlerweile bezweifle ich jedoch, dass er überhaupt in der Lage ist ein Schwein zu töten. Eher würde er zu einem Kriegszug gegen Windmühlen aufrufen, als sich einem fairen Kampf Mann gegen Mann zu stellen.“ „Hm, nun, in Windmühlen hat schon so mancher seinen Meister gefunden“, antwortete Latinkon schmunzelnd. „Wenn es doch nur etwas geben würde, für das es sich lohnen würde, sich davon zu machen“, leise seufzte die Maid. Aufmerksam geworden ob der vernommenen Worte, entschließ sich Latinkon ihr einen Vorschlag zu machen: „Komm mit mir, heute Nacht, wenn die Halunken da drüben schlafen schleichst du dich aus dem Lager und wir treffen uns hier an Übungsfeld und reiten gemeinsam weiter. Du hast Glück, ich bin gerade auf der Suche nach Rittern, deren Waffe scharf, deren Herz am rechten Flecke sitz und denen ein gewissen Quäntchen Narretei nicht fremd ist. Eine Frau Ritter, ist dort natürlich auch höchst willkommen.“ Latinkon grinste, und hoffte dass seine letzten Worte nicht gänzlich falsch verstanden wurden. Die Schildmaid grinste, erhob sich und sagte freudig: Ich bin übrigens Purzelblume, den Namen hat mir meine Tante gegeben, bei der ich aufwuchs, bis ich mich dazu entschied eine Kriegerin zu werden. Und Ja, ich werde mit dir reiten!“ „Nun gut, ich bin Latinkon, ich werde hier zur 11 Abendstunde auf dich warten, und zwei Stunden auf dich warten, solltest du dann nicht da sein, gehe ich davon aus, das du es dir anders überlegt hast“, nach diesen letzten Worten, machte sich Latinkon auf Richtung Knudarr, um dort bis zur Nacht die Zeit zu verbringen. Als er einige Stunden später wieder zu dem Feld zurückkehrte, wartet Purzelblume bereit in einen Fellmantel und mit ihrem Schwert um die Tallie gegurtet auf ihn. Etwas verduzt realisierte Latinkon das sie kein Pferd dabei hatte und so setzte Latinkon mit der tapferen Schildmaid in seinem Rücken seinen Weg nach Rivacheg fort.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel V
„Jarl, Betsy und der Dieb der nicht alleine war“~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Nachdem Jarl die Stadt Uxkhal verlassen hatte, trug ihn seine treue Stute Betsy geradewegs Richtung Süd-Westen in das florierende Dörfchen Reveran. Man muss jedoch hierbei anmerken das ich florierend vorwiegend auf die steigende Zahl von Diebstählen, Vergewaltigungen, Morden und Hurereien bezieht. Doch Jarl, mit allen Wassern gewaschen, ließ sich von dieser Tatsache nicht beirren und ritt so gut gelaunt, mit einem uralten Liedchen, in einem ebenso alten Dialekt auf den Lippen, in den Sonnenuntergang, während Betsy laut im Takt wieherte. Das Lied ging dabei in etwa so: „Looke adde mei horsse! Mei horsse iß amassienge! Gifee idt ah lieck, mhm idt taesdtes juest leike raeisiens!“ Die weiteren Vorkommnisse auf seiner Reise nach Reveran sind dabei nicht weiter erwähnenswert oder besser ausgedrückt, gehören unter Verschluss. Als sich Jarl Reveran näherte entschied er sich zunächst in der kleinen Karawanserei die etwas vor dem Dorf gelagert war zu nächtigen, um am nächsten Tag nach ein paar ganz bestimmten Halunken für die neue Truppe zu suchen. Man hatte ihm versichert, dass dies der sicherste Ort im weiteren Umkreis sei. Das dies nicht so ganz stimmte, sollte er nach einer recht kurzen Nacht auf dem Heuboden über dem Pferdestall merken. Da keine Zimmer mehr übrig waren blieb ihm nichts anderes übrig als sich auf seiner Reisedecke und Unmengen an Heu in das Reich der Träume zu kämpfen. Jedoch wurde sein süßer Traum bereits nach wenigen Stunden mitten in der Nacht von Schritten, dem Wiehern eines Pferdes und dem Geräusch gestört, das entsteht, wenn ein ungeübter Reiter versucht einem Kriegspferd Zaumzeug anzulegen. Jarl brauchte nicht lange um zu realisieren das das Wiehern seiner lieben Betsy gehörte, und da er selbst noch im „Bett“ lag, musste es sich um einen Pferdedieb handeln, der da zu später Stunde versucht war, die gute Betsy zu stehlen. Jarl, der alleine auf dem Heuboden war, richtete sich langsam auf und schritt ohne sich anzuziehen vorsichtig zur Luke und der darunter liegenden Leiter, die direkt in den Pferdestall führte. Aufgrund des unmenschlich lauten Getöses das im Schankraum der Karawanserei erschallte, musste er nicht besonders leise sein, als er die Leiter hinunterkletterte. Der frischertappte Pferdedieb war immer noch daran versucht, der großgewachsenen Stute das Geschirr anzulegen, was bei seiner eher geringen, eigenen Körpergröße recht schwer erschien. Als Jarl auf dem Boden des Stalls angekommen war, musste er jedoch, nur mit seinem Unterkleid am Leibe festsellen, das er auch jegliche Waffen auf dem Heuboden vergessen hatte. Doch er wäre kein echter Krieger, wenn er nicht selbst den etwas krummgewachsenen Holzknüppel zu seiner Linken, als ernstzunehmende Waffe hätte gebrauchen können. So nahm er ihn in seine Rechte, schlich langsam auf den kleingewachsenen Dieb zu und zog ihm, ohne lange zu zögern den Knüppel über den Schädel. Ohne das leiseste Geräusch sank dieser in sich zusammen und bleib bewusstlos am Boden liegen. Als Jarl Betsy das Zaumzeug wieder abnahm, wieherte diese fröhlich zur Begrüßung ihres Herren. Nachdem er sich um sein Pferd gekümmert hatte, widmete sich Jarl nun dem elenden Dieb. Er entzündete eine klein Talgkerze um dessen Gesicht und ebenso die wachsende Beule an dessen Hinterkopf näher betrachten zu können. Zu seiner großen Überraschung war ihm der Kerl der vor ihm lag, durchaus bekannt. So setzte sich Jarl auf die Beine des Halunken, packte einen Laib Brot und etwas Käse, den er von Latinkon in Uxkhal kurz vor der Abreise bekommen hatte, aus und beginn wartend an zu essen. Nach ungefähr einer Stunde, das Brot und der Käse waren in Jarl‘s, sowie Betsy’s Magen verschwunden, begann der am bodenliegende sich langsam zu regen. Blinzelnd versuchte er sich zu erheben, was ihm aufgrund des Gewichts auf seinem Beinen nicht annähernd gelang. Als er dem Mann über ihm gewahr wurde, verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse der Verwunderung. Leise, noch immer von dem harten Schlag benommen begann er nur stottern: „ J-j-jarl, aber, aber was….was machst du hier?“ Jarl fing laut an zu lachen. „Nun Yona, eigentlich wollte ich meine Suche hier beginnen, aber wie mir scheint muss ich mich zunächst einmal inkompetenter Pferdediebe erwehren“, sagte Jarl kaum wieder beruhigt. „Seit wann klaust du Pferde von unschuldigen Reisenden?“ „Äh nun ja“, begann Yona, „wir sind hierin Reveran, du kennst doch die Truppe von Raufbolden, wenn du da dabei sein willst, brauchst du Gemälde deiner Schwestern und musst eben auch mal die hauseigenen Ställe aufstocken…aber, aber du sagtest was von einer Suche? Was suchst du?“ „Nun ja, du kennst doch Andrej, Latinkon, Siggi und Scar, richtig?“, begann Jarl etwas zögernd, da er nicht sicher war ob er Yona wirklich einweihen sollte, doch letztendlich fuhr er fort: „Wir haben vor wenigen Tagen beschlossen, wieder gemeinsam in den Kampf zu reiten, und nun suchen wir unsere alten Freunde, die mittlerweile in ganz Calradia verstreut sind. Allerdings suchen wir auch neue Gefährten, die gewillt sind an unserer Seite zu reiten. Yona wirkte kurz etwas abwesend, bis er merkte das Jarl mit „neu“ wohl ihn gemeint hatte: „Ähm ja, warum nicht! Ich bin dabei!“ „Hervorragend, aber kein Pferdestehlen mehr.“ betonte Jarl zwinkernd. „Ach, bevor du wieder auf deinen Heuboden steigst Jarl, Rasengan gehörte doch damals zu euch, er ist jetzt der Gärtner und Metzgermeister am Hofe Reverans. Vielleicht solltest du ihn mal bei seiner Arbeit besuchen. Ich denke er wird auch dabei sein, denn er vermisst es sein mächtiges Krummsäbel zu zwingen.“
Mit diesen Worten trennten sich die beiden, Yona verschwand in die Nacht und Jarl widmete sich nach diesem unerwartet erfreulichem Ende des Zwischenfalls wieder dem Reich der Träume, um am nächsten Morgen in aller Ruhe Rasengan aufzusuchen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel VI
"Ritter und Rausch"~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Andrej ritt nun also wieder gen Westen. Nachdem er in der Khergitischen Stadt Halmar seine Vorräte aufgestockt hatte, folgte er der großen Handelsstraße Richtung Süden, nach Durquba, wo er das große, jährlich stattfindende Turnier nicht verpassen wollte. Nachdem er Durquba nach 3 Tagen erreicht hatte, mietete er sich zunächst ein erschwingliches Zimmer in einer Taverne, nicht weit von der Arena entfernt. Am nächsten Morgen, direkt nach dem Frühessen macht er sich auf den Weg zu dem großen hölyernen Bau. Das Turnier hatte zwar schon gestern angefangen und er hatte somit die ersten zwei Runden verpasst, allerdings warteten heute noch 2 weitere Runden, sowie das große Finale auf ihn. In der Arena angekommen, die ersten Kämpfe liefen bereits, suchte er sich einen der wenigen verbliebenen freien Plätze auf der Tribüne. Die beiden Duellanten unten im Staub der Arena, schienen ihm völlig unbekannt und noch recht unerfahren, denn sie schlugen wie wild um sich und hofften damit ihren Gegenüber irgendwie schlagen zu können. Etwas gelangweilt schaute sich Andrej um. Es waren genauso alle Altersgruppen wie auch alle Stände vertreten, zahlreiche Kinder mit ihren Müttern und Vätern, Greise, Handwerker und Bauern, Soldaten, Ritter, Kaufmänner, Adlige und viele andere. Unterhalb seines Platzes, auf einer kleinen Plattform am Rand des Arenafeldes lagen einige Männer auf Teppichen und rauchten würzig riechenden Tabak aus großen Wasserpfeifen. Während Andrejs Blick über die Männer streifte blieb sein Blick an einem Mann hängen. Er saß im Schneidersitz alleine vor einer Wasserpfeife. Sein braunes, volles Haupthaar hing bis auf seine breiten Schultern hinab. Hinter ihm lag eine lange Lanze und ein großes, braunes, dreieckiges Schild, was darauf hindeutete, das er am morgigen Lanzenstechen teilnehmen wollte. Andrej überlegte warum ihm dieser Mann so bekannt vorkam. Nach einiger Zeit fiel ihm auch ein Name ein, die Haare waren zwar etwas länger geworden, aber er war sich sicher dass einer seiner alten Kampfgefährten da unten saß. Soweit er wusste war dieser selbst erst vor nicht allzu langer Zeit auf einer Mission in den Landen süd-östlich von Barriye unterwegs gewesen. Andrej entschloss sich zu dem Mann hinuter zu gehen, um herauszufinden, ob er auch bereit ist sich der neuen Truppe anzuschließen. Berauscht von der Überraschung einen seiner besten und ältesten Kampfgefährten gefunden zu haben, rempelte er beim aufstehen einen der Bier und Wursthändler an, sodass einige Würste zu Boden fielen. Von wilden sarranidischen Flüchen begleitet bahnte er sich seinen Weg durch die Menge nach unten. Als er sich nochmal nach dem Haendler umdrehte, konnte er nur noch seinen Rücken sehen auf dem groß das Wappen des Bier und Wurstwarenkombinats Calradia gestickt war. Scheinbar hatte sich der Händler bereits wieder beruhigte, hatte er doch immerhin schon wieder ein paar zahlende Abnehmer seiner Waren gefunden. Unten angekommen klopfte Andrej dem Sitzenden auf die Schulter und flüsterte grinsend, grade laut genug damit man ihn verstehen konnte: „Immer noch der Alte, Rauchen, Raufen und Reiten. Du hast dich wirklich kaum verändert! Wie ist es dir ergangen Firunien?“ „Andrej! Dich hier zu treffen hätte ich nie erwartet! Was machst du hier? Bist du nicht erst vor ein paar Monaten in die selben Landen geritten wie ich? Mir geht es blendend!“, antwortete Firunien, während er aufstand und Andrej den Arm zum Gruß entgegenstreckte. Nachdem Andrej erwiedert hatte, sprach er: „Nun ja, ich habe sie vor einigen Tagen unterbrochen, weil ich mich mit Scar, Siggi, Latinkon und Jarl in Uxkhal treffen wollte. Ich bin auf der Rückreise nach Barriye. Aber ich wollte das Turnier hier nicht versäumen.“ Firunien nickte in Richtung der Vorbereitungsräume für die Infanteristen: „Dann warte mal bis du Nele siehst, sie hat defintiv gute Chancen, dieses Turnier hier zu gewinnen, sie ist unglaublich stark geworden.“ Überrascht erwiederte Andrej: Nele ist auch hier? Nun dann lass uns den Rest des heutigen Turniers gemeinsam verfolgen! Später lade ich euch beide zum Abendessen in eine der hervorragenden Tavernen nahe des Marktplatzes ein!
Nachdem einige Stunden vergangen und das Turnier sein heutiges Ende gefunden hatte, saßen die drei, Nele, Firunien und Andrej, nun bei Tee, einer Menge Fladenbrot, Lammkeule und diversen anderen heimischen Köstlichkeiten, sowie einer großen, mit wohlriechendem Tabak gefüllten Wasserpfeife auf den Teppichen einer gemütlichen Taverne. Nach dem sich die drei von ihren vergangenen Abenteuern und Erlebnissen erzählt hatten und das Essen verspeist war, wollte Andrej nicht länger warten und seinen beiden alten Freunden, endlich die Frage stellen, die ihm schon seid dem Mittag auf der Zunge brannte.
„Hört mal, ihr beiden, ihr wart immer zwei meiner, unserer besten Kampfgefährten. Ich habe euch eine Kleinigkeit über mein Treffen mit Scar, Latinkon, Siggi und Jarl in Uxkhal verschiwegen. Wir haben uns nicht nur getroffen um über alte Zeiten zu plaudern und von Latinkon mit seinem Käse für das nächste halbe Jahr versorgt zu werden. Wir haben beschlossen eine neue Truppe aufzustellen. Ein neuer Bund aus alten und neuen Freunden und wir würden uns glücklich sch
Tzen, wenn auch ihr wieder dabei seid.“ Nach einer kurzen Zeit der Stille, sprangen die beiden nahezu zeitgleich auf, hoben ihre mittlerweile gebrachten Humpen mit Bier und riefen: „Da sind wir dabei! Auf Ritter, Rauch und Ruhm!“, mit diesen Worten lehrten sie ihre Krüge in einem Zug und sanken schallend Lachen auf die Teppiche zurück. Auch Andrej fiel in das herzhafte Lachen mit ein und freute sich zwei neue, alte Kampfgefährten gefunden zu haben. Am nächsten Morgen, noch etwas benommen von der letzten Nacht, schauten Nele und Andrej gemeinsam Firunien bei seinem Turnier zu, dem Lanzenstechen hoch zu Ross. Beide waren mächtig erstaunt wie gerade und sicher Firu seine Lanzen halten konnte, trotz des noch verhandenen Rausches. Am Ende des Nachmittages musste sich Firunien mit dem vierten Platz zufrieden geben, was jedoch unter den Umständen ziemlich ansehnlich war. Nachdem die drei den Abend und einen guten Teil der Nacht zusammen an einem Tavernentisch verbracht hatten, verabschiedeten sich Andrej am nächsten Morgen von den beiden und versicherte ihnen, das er sie rechtzeitig über den Ort ihres ersten Treffens benachrichten würde. Etwas müde stieg Andrej in den Sattel seines treuen Pferdes Gero, stopfte sich ein Stück Käse in den Mund und ließ es langsam Richtung Stadttor traben um nach Barriye und in die süd-ostlichen Lande zurückzukehren.